Website-Baukästen – warum sehr günstig auch sehr ungünstig sein kann

Website Baukästen - warum sehr günstig auch sehr ungünstig sein kann

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Lesedauer 4 Minuten

Gerade kleine Fahrschulen greifen immer mehr zu den Angeboten der großen Provider. Die meisten bieten dabei auch eine Website aus dem Baukasten an. Daneben gibt es Anbieter, die sich ausschließlich auf solche Systeme spezialisiert haben. Wer eine kostenlose oder möglichst günstige Website möchte, die zudem auch noch leicht zu bedienen ist, der wird ernsthaft über die Annahme einer solchen Lösung nachdenken. Die beiden Pro-Argumente liegen also auf der Hand: Cooler Preis und leichte Bedienbarkeit. Wer rein privat eine Webseite veröffentlichen möchte, ist damit auch gut bedient. Sogar das Design ist bei diesen Anbietern für mobile Endgeräte ausgerichtet. Damit hört es i. d. R. allerdings leider auch schon auf. Die Kombination aus Unwissenheit und einem unschlagbaren Preis führt dazu, dass viele kleine Unternehmer auf diese Lösung zurückgreifen, ohne wirklich abschätzen zu können, welche Folgen das für ihre Unternehmenswebsite hat. Es ist wie beim Autokauf: Wer für einen Kleinstwagen bezahlt, sollte vorher wissen, worauf er verzichtet.

Die wichtigsten Verzichte, die du vor deiner Entscheidung kennen solltest:

Deine Website gehört dir nicht!

Es handelt sich bei den Systemen um geschlossene, individuelle Produkte des jeweiligen Anbieters, Dritten wird kein Zugriff gewährt. Daher kannst du mit einem solchen System nicht komplett zu einem anderen Anbieter umziehen. Denn das würde den Zugriff auf die Dateien der Homepage-Baukästen benötigen. Alles, was dir beim Provider-Wechsel bleibt, ist dein Domain-Name und deine E-Mails. So geht Kundenbindung.

Bei einem Wechsel musst du die komplette Webseite neu erstellen lassen.

Solltest du also aus irgendeinem Grunde einmal den Provider wechseln wollen, musst du deine komplette Webseite noch einmal neu erstellen (lassen). Solltest du zu einem anderen „Baukosten-Provider“ wechseln, dann kannst du lediglich aus den Vorlagen wählen, die dir dort zur Verfügung gestellt werden. Deine bisherige unternehmerische Darstellung im Internet ist damit geschreddert.

Anpassungsmöglichkeiten sind mehr als beschränkt.

Nach der Auswahl der Vorlage bist du weitest gehend auf das Design reduziert, das du ausgewählt hast. Es ist z. B. unmöglich, der Webseite ein Element hinzuzufügen, das von den Planern nicht vorgesehen war. Dazu hast du schlichtweg keine Benutzerrechte. Während deine „freien“ Mitbewerber die neuesten Web-site-Technologien verwenden können, sitzt du auf dem Zuschauer-Platz.

Sehr eingeschränkte Möglichkeiten der Suchmaschinenoptimierung

Was nutzt dir eine Webseite, wenn sie nicht gefunden wird? In den Baukasten-Systemen werden zwar ein paar grundlegende „SEO Funktionen“ bereitgestellt. Aber das hat noch lange nichts mit echter Suchmaschinenoptimierung zu tun. Da es – wie schon gesagt – unmöglich ist, auf die Dateien des Baukastens zuzugreifen, fehlen dir damit auch viele Möglichkeiten, an wichtigen Schrauben zu drehen, um deine Webseite auf die erste Seite bei Google zu bringen. Bei Buchung eines SEO-Pakets übernimmt der Anbieter einen kleinen Teil dieser Maßnahmen. Aber die Preisersparnis schwindet.

Langsame Ladezeit der Website

Man kann es den Providern bei einem dermaßen günstigen Preis nicht einmal vorwerfen: Die Geschwindigkeit der Server ist zu langsam, um für den Besucher eine akzeptable Ladezeit der Webseite zu produzieren. Gerade mobile Geräte sind davon stark betroffen. Aber eine Web-seite, die auf dem Handy länger als 2 Sekunden braucht, um sich aufzubauen, wird weggeklickt. Und Google bestraft deine Webseite auch noch.

Deine Website ist nicht einzigartig.

Da nur ein fester Pool an Vorlagen existiert, ist die Gefahr natürlich groß, dass ein Mitbewerber sich eine ähnliche Vorlage ausgesucht hat. Deine Originalität leider darunter. Wer sich einen Wettbewerbsvorteil aufbauen möchte, indem er sich als Marke präsentiert, hat hier viel Potential direkt zu Beginn verloren.

Selbst Hand anlegen ist notwendig.

Niemand kommt an Anpassungen vorbei. Wer das allerdings selbst erledigt nach dem Motto “Ich bau mir mal eben ‘ne Webseite”, der wird letztendlich ein zu-sammengebasteltes, amateurhaftes Endergebnis bekommen. Die zwangsläufigen gestalterischen Mängel zeigen jedem: Es war ein Laie am Werk, der kein Geld für einen Profi übrig hatte.

Die Webseite deiner Fahrschule ist mehr als eine Visitenkarte – sie soll dem potenziellen Bewerber einen kompletten Einblick in dein Unternehmen geben. Du hast auf deinem Internetauftritt die perfekte Möglichkeit, dich, dein Team, die Arbeitsumgebung, deine Firmenphilosophie und deine Arbeitsweise vorzustellen.

Fazit

Sicherlich haben diese Systeme ihre Berechtigung bei budgetarmen Projekten. Allerdings dominieren die Nachteile. Wenn du also eine individuelle, auf deine Fahrschule zugeschnittene Website haben möchtest, die einen maximalen Nutzen für deine potenziellen Fahrschüler bietet – dann solltest du besser einen Webdesigner konsultieren, der diese Bedürfnisse bei der Erstellung der Website berücksichtigt. Das muss übrigens gar nicht so teuer sein, wie du vielleicht befürchtest.

Beitragsbild Copyright:

© Seleneos

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